Etappe 3: Bariloche (31.08.- 02.09.)

Hallo liebe Leser,

nun bin ich in Bariloche. Einer Stadt in der Provinz Rio Negro, aber immer noch in Patagonien. Naja eigentlich heisst sie San Carlos de Bariloche,nur niemand sagt es. 
Eigentlich wollte ich erstmal zwei Naechte in El Bolson bleiben, 2 Stunden suedlich von hier. Mein Busticket ging auch nur bis dorthin. Also bin ich dort ausgestiegen und habe mir ein Hostel gesucht. Bin ein bisschen durch das Dorf gelaufen und habe das beste Eis Argentiniens gegessen. Irgendwie habe ich mich doch nicht so wohl dort gefuehlt. Vor allem lag es am Wetter. Es hat geregnet und es gab nichts zu machen. Deshalb setzte ich mich nach ganzen 3 Stunden in El Bolson wieder in den Bus und fuhr nach Bariloche. Eine gute Entscheidung! Super, dass man als Backpacker so flexibel ist und auf keine Personen bzw. Plaene angewiesen ist. 

Am Sonntag (01.09.) wurde mir von einem Mitarbeiter des Hostels nahgelegt den Markt in der Colonia Suiza, der schweizer Kolonie hier in der Naehe, zu besuchen, da dort ein bestimmtest Gericht serviert wird. Den Namen habe ich nun vergessen, aber die Lebensmittel wie Fleisch und Gemuese werden unter der Erde gegart. Also setzte ich mich in den Bus und fuhr in das schweizer Dorf. Der Markt fand zwar statt, aber da es leicht regnete waren nur ganz wenige Staende besetzt, wo handgefertigte Souvenirs angeboten wurden. Ausserdem musste man auch eine Stunde auf das Essen warten bis es gar war und somit machte ich mich nach kurzer Zeit wieder auf die Socken. Schliesslich lagen noch 11 km Wandern vor mir, da ich unbedingt den kleinen Lago Escondido (dt. versteckter See) sehen wollte, der sehr schoen sein soll. Doch dazu kam es leider nie. Ich war gerade mal eine halbe Stunde unterwegs... hatte einen kleinen niedlichen Wasserfall passiert...und musste an einem Hund vorbei, der irgendwie aussah wie ein kleiner Baer... naja und dann fing es an etwas mehr zu regnen. Auf einmal hoerte ich ein Auto neben mir halten und die drei Insassen fragten mich, ob sie mich ein Stueck mitnehmen sollen. Was fuer nette Menschen! Ich stieg natuerlich ein, da ich nicht von Kopf bis Fuss nass werden wollte. Kaum sind wir losgefahren, fing es aber so richtig an zu regnen - wie aus Eimern. Zwischendurch waren auch ein paar Schneeflocken dazwischen und Sonne konnte man auch sehen. Ich war sehr dankbar im Auto zu sitzen. Nach ungefaehr 10 Minuten hoerte das schlechte Wetter auch wieder auf und die Sonne lachte wieder. Was ein komisches Wetter! Nur leider waren wir schon am Lago Escondido vorbei, sodass ich meinen Plan etwas aenderte und einen Berg bestiegt - den Cerro Campanario, der ueber 1000 m hoch ist. Ich war gan schoen aus der Puste, als ich oben ankam, weil der Aufstieg doch steiler und anstrengender war als gedacht. Warum habe ich nicht den Sessellift genommen?! Zwischendurch kam mir dann auch das Lied "Das Wandern ist der Muellers Lust, das Wandern..." bla bla bla. Schade, dass ich nicht Mueller heisse. Oben angekommen pustete mir der Wind um die Ohren doch ich hatte eine sehr schoene Aussicht, obwohl es immernoch etwas bewoelkt war. Im der Ferne sah man die schneebedeckten Gipfel und an ihren Fuessen die Seen und Inseln. Ein Glueck gab es oben auf dem Berg ein Café, in dem ich mich fuer den Abstieg staerken konnte. Schneller als ich gucken konnte war ich auch schon wieder unten. Der Abstieg hat nur halb so lange (wenn nicht noch weniger) gedauert als der Aufstieg. Nach unten geht es halt immer schneller als nach oben. 

Heute (Montag 02.09.) bin ich frueh aufgestanden um mal ein kleines bisschen Abenteuer zu erleben. Ich entschied mich fuer Canopy in den Waeldern, welches eine Seilbahn zwischen den Baeumen ist. Man hakt sich am Seil ein und laesst sich dann heruntergleiten. Man kann eine Geschwindigkeit von 25 km/h erreichen und mir wurde gesagt, dass es sich wie fliegen anfuehlt. Also wenn das fliegen sein soll, dann weiss ich auch nicht weiter. Es war aber trotzdem irgendwie cool, aber leider auch schon viel zu schnell wieder vorbei und man musste relativ lange auf den Plattformen warten, da im Moment super viele Abiturienten ihre Abschlussfahrt in Bariloche machen. Es wimmelt nur so von ihnen... ueberall. Ich habe das Gefuehl, dass alle Absolventen des Landes in dieser Stadt sind... was natuerlich voellig absurd ist. Nachmittags bin ich dann wieder auf einen Berg gestiegen - den Cerro Otto. Okay gestiegen ist nun auch uebertrieben, da ich den Lift in Form einer Gondel genommen habe. Oben angekommen lag Schnee und man konnte rodeln. Nur war ich nicht passend fuer den Wintersport angezogen, sodass ich mich lieber in das Café setzte und mir eine trucha (dt. Forelle) zum Mittag bestellte. Hier im Bereich der argentinischen Seen gibt es naemlich die besten Forellen des Landes.. so wurde mir gesagt. Und sie war wirklich lecker! Ebenso wie die hausgemachte Schokolade, die sie an jeder Ecke verkaufen. Zurueck zum Café, da es eine Besonderheit aufwies. Und zwar drehte es sich die ganze Zeit, sodass man einen wundervollen Panoramablick ueber die Region bekam.. und das sogar waehrend man isst. Eine super Idee! Das einzige drehende Café in Argentinien. Die Aussicht war herrlich, da auch kaum eine Wolke am Himmel zu sehen war. 

Morgen frueh geht´s dann auf meine letzte Etappe meiner kleiner Rundreise durch Patagonien. Mein Ziel ist San Martin de los Andes.. nur 4 Busstunden entfernt. Mein Rucksack ist schon so gut wie gepackt und ich merke staendig, dass ich viel zu viel mitgenommen habe. Bloed nur, dass ich das alles auf dem Ruecken tragen muss. Naechstes Mal werde ich versuchen etwas weniger mitzunehmen. Ob´s klappt, weiss man nicht.

Aber erstmal bis dahin!
ganz liebe Gruesse aus dem kalten Bariloche,
Mariel (:

Und denkt dran: Fotos kommen, wenn ich wieder in Buenos Aires bin!

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